Laufen und atmenWir glauben, dass das Atmen automatisch funktioniert. Das stimmt, aber viele Menschen schöpfen den Atem leider nicht mehr richtig aus und ein flacher Atem kann auf die Dauer tatsächlich ungesund sein. Stress, stundenlanges Sitzen am PC und das Gefühl, in immer kürzerer Zeit immer mehr erledigen zu müssen, da bleibt einem ja buchstäblich die Luft weg. Der Atem wird flacher, und Rückenschmerzen, Schlafprobleme, Abgeschlagenheit und Migräne können mit dieser „Atemlosigkeit“ zu tun haben.

Wie hängen diese Beschwerden mit unserer Atmung zusammen?

Vom Fachmediziner wird das so erläutert: Das Zwerchfell ist der wichtigste Atemmuskel. Wenn wir uns bemühen, frei und tief über die Brust in den Bauch zu atmen, so dass sich die Flanken dehnen, wir uns strecken und sich der Brustkorb weitet, dann wird das Zwerchfell kräftig und rhythmisch kontrahiert. Das ist positiv für unseren Körper, denn es regt die Durchblutung an und unterstützt die inneren Organe in ihrer natürlichen Funktion. Die Lunge kann zudem ihr Volumen voll ausschöpfen, so dass wir ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Das ist der Idealfall!

Die Atemlehre

Die Atemexpertin Prof. Ilse Middendorf entwickelte schon in den 1930-er Jahren eine Atemlehre. Sie hatte sich vorgenommen, den Menschen durch bewusste Atmung wieder in Einklang mit sich und seiner Umgebung zu bringen. Sie lehrte auch in Berlin Atem- und Körperbildung für Sänger und Schauspieler. Nach Ihrer Lehre gilt es, den Atem wahrzunehmen, ohne ihn verändern zu wollen. Ihre einfachen Thesen waren: den Atem von selbst kommen zu lassen, den Atem von selbst wieder gehen zu lassen, warten, bis der nächste Atemzug von selbst kommt.

Was zeigt uns das?

Wenn man auf seine Atmung achtet, dann geht man auch mit sich selbst bewusster um. So kann man besser loslassen, legt Ruhepausen ein und nimmt seine Gefühle und Bedürfnisse dadurch besser wahr. Also drei Vorgänge – Einatmen, Ausatmen, Atempause – gilt es ausgeglichen zu machen, dann entsteht ein Atemrhythmus, der beruhigt, zuversichtlich stimmt, einen leistungsfähiger und gesünder machen kann. Ilse Middendorf selbst war das beste Beispiel für die positiven Effekte des ausgeglichenen Atemrhythmus, denn sie unterrichtete noch mit 90 Jahren in ihrem Berliner Institut und starb im hohen Alter von 99 Jahren.

Tipps die den Atem befreien: Singen, lachen, sich räkeln, Ausdauersport wie Radfahren, Joggen, Walken, Schwimmen und auch Entspannungstechniken und Yoga.

Gesunde Grüße
Petra Fischer
Gesund24h Redaktion

Frei Atmen – die Atemlehre

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