Inkontinenz: Wenn die Kontrolle verloren geht
Inkontinenz bezeichnet den unwillkürlichen Verlust von Urin, Stuhl oder Darmgasen. Es ist ein häufiges Problem, das Menschen jeden Alters betreffen kann und oft mit Scham und Einschränkungen im Alltag verbunden ist.
Arten der Inkontinenz
- Harninkontinenz: Unwillkürlicher Urinverlust.
- Stuhlinkontinenz: Unwillkürlicher Stuhlgang.
- Flatulenz: Unwillkürlicher Abgang von Darmgasen.
Ursachen der Inkontinenz
Die Ursachen für Inkontinenz sind vielfältig und können je nach Art der Inkontinenz variieren. Häufige Ursachen sind:
- Alter: Mit zunehmendem Alter nimmt die Muskelkraft der Blasen- und Schließmuskulatur ab.
- Schwangerschaft und Geburt: Schwangerschaften und Geburten können die Beckenbodenmuskulatur schwächen.
- Neurologische Erkrankungen: Multiple Sklerose, Parkinson, Schlaganfall oder Rückenmarksverletzungen können die Nerven beeinträchtigen, die die Blasen- und Darmfunktion kontrollieren.
- Medikamente: Bestimmte Medikamente können als Nebenwirkung Inkontinenz verursachen.
- Operationen: Eingriffe im Beckenbereich können die Nerven oder Muskeln schädigen.
- Infektionen: Harnwegsinfekte können zu einer Reizblase führen.
- Anatomische Veränderungen: Veränderungen an der Prostata bei Männern oder Senkungen der Beckenorgane bei Frauen können Inkontinenz verursachen.
Symptome
Die Symptome hängen von der Art und Schwere der Inkontinenz ab. Typische Symptome sind:
- Unwillkürlicher Urin- oder Stuhlabgang
- Harn- oder Stuhldrang, den man nicht unterdrücken kann
- Häufiger Harndrang
- Nachtröpfeln
- Verstopfung
Diagnose
Um die Ursache der Inkontinenz zu klären, sind verschiedene Untersuchungen notwendig, wie:
- Anamnese: Erhebung der Krankengeschichte
- Körperliche Untersuchung: Überprüfung der Beckenorgane
- Urinuntersuchung: Ausschluss von Infektionen
- Blasentagebuch: Dokumentation des Trinkverhaltens und der Miktionshäufigkeit
- Ultraschall: Beurteilung der Blasen- und Nierenfunktion
- Urodynamische Untersuchung: Messung der Blasenfunktion
Behandlung
Die Behandlung der Inkontinenz richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad. Mögliche Therapieansätze sind:
- Konservative Maßnahmen: Beckenbodentraining, Blasentraining, Gewichtsreduktion, Anpassung der Ernährung und Flüssigkeitsaufnahme
- Medikamente: Zur Behandlung einer überaktiven Blase oder zur Stärkung der Schließmuskulatur
- Operative Eingriffe: Bei bestimmten Formen der Inkontinenz kann ein operativer Eingriff notwendig sein.
- Hilfsmittel: Inkontinenzprodukte wie Einlagen oder Katheter können die Lebensqualität verbessern.
Inkontinenz
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