Gegen Rückenprobleme ist Schwimmen der ideale Sport und so empfehlen Orthopäden auch praktisch allen Patienten, die wegen Rückenproblemen in die Sprechstunde kommen, regelmäßig zu schwimmen. Regelmäßige Bewegung im Wasser ist für die gesamte Körpermuskulatur sehr wichtig und gerade die Rückenmuskulatur profitiert vom Schwimmen besonders. Besonders durch die Tatsache, dass der Körper nur noch 10 Prozent seines tatsächlichen Gewichtes im Wasser wahrnimmt, ist Schwimmen für den schmerzenden Rücken und alle Gelenke besonders effektiv. Aber auch beim Schwimmen kann man Fehler machen und die richtige Technik ist wichtig, damit Rücken und auch Halswirbel während des Schwimmens geschont werden.
Rückenschwimmen
Rückenschwimmen ist eine sehr gute Schwimmtechnik, um die Halswirbelsäule zu schonen. Während des Rückenschwimmens wird die Halswirbelsäule ideal gestreckt, ohne dass dabei eine Überdehnung zu befürchten ist. Hier wird mit dem Armschlag der Arm zunächst in Fußrichtung ausgestreckt und dann seitlich nach oben gezogen, bis die Arme sich auf Schulterhöhe im rechten Winkel zum Körper befinden. Bei dieser Armtechnik erfährt nicht nur die Halswirbelsäule höchstmögliche Schonung, auch die Muskulatur von Schultern und Armen wird optimal gestärkt – alles weitere Faktoren für eine Entlastung der geschädigten Halswirbelsäule.
Brustschwimmen
Brustschwimmen ist nicht sehr günstig für die Halswirbelsäule, denn hier erfolgt eine Streckung, die sich ungünstig auf die Halswirbelsäule auswirken kann. Besonders dann, wenn beim Brustschwimmen der Kopf permanent aus dem Wasser in die Höhe gehalten wird, ergibt sich eine große Belastung für die ohnehin angegriffenen Halswirbelkörper. Auch das Hohlkreuz wird durch diese Schwimmart unterstützt. Wenn Brustschwimmen unbedingt sein muss, dann nur, indem der Kopf geradeaus gehalten wird und nur für das Luftholen nach oben gestreckt wird.
Kraulschwimmen
Kraulschwimmen im Brustschwimmstil hingegen wirkt sich sehr günstig auf die Halswirbelsäule aus und dieser Schwimmstil ist vergleichbar mit dem Rückenschwimmen, was die Auswirkungen auf die angeschlagene Halswirbelsäule angeht. Auch hier sollte der Kopf unter der Wasseroberfläche verbleiben und nur zum Ein- oder Ausatmen aus dem Wasser gehoben werden. Ein- und Ausatmen sollten dabei seitlich erfolgen, damit der Kopf so wenig wie möglich angehoben werden muss. Wechselseitig rechts und links zu Atmen entlastet die Halswirbelsäule weiterhin.
Rückenkraulschwimmen
Das Rückenkraulschwimmen hingegen ist für die Halswirbelsäule weniger empfehlenswert, denn auch hier wird – ähnlich wie beim Brustschwimmen – der Kopf gehoben und so eine Verspannung im Nackenbereich erzielt. Zudem können Menschen mit Halswirbelsäulenproblemen häufig auch nicht mehr die Armbewegung über die Schulterachse hinaus durchführen.
Interessant für Patienten mit Problemen in der Halswirbelsäule kann ein Schwimmkurs bei einem speziell ausgebildeten Schwimmtrainer sein. Nicht nur, um schwimmen zu lernen, kann der Schwimmtrainer die richtige Anlaufselle sein. Auch damit die Technik stimmt, ist professionelle Anleitung sehr sinnvoll – besonders dann, wenn die Halswirbelsäule schon geschädigt ist. Wer den richtigen Schwimmstil beherrscht, kann seinem Rücken und der Halswirbelsäule richtig viel Gutes tun – damit Wohlfühlen und Schmerzfreiheit an Land und im Wasser wieder selbstverständlich werden.
Gesunde Grüße
Petra Fischer
Gesund24h Redaktion
Sehr schöner Artikel und dem kann ich als Fachmann wirklich nur zustimmen!