Der eigene Garten ist ein Ort der Ruhe, der Entspannung und der Erholung – wenn da nur nicht die Gartenarbeit wäre. Unkraut jäten, Beete umgraben, Anpflanzen, Blumenkübel schleppen, Laub sammeln, Gießen und und und – so manchem erscheint es, als wäre der Garten vielmehr ein Ort, um Rückenschmerzen zu produzieren und nicht um Erholung zu finden. Zum Glück muss das nicht sein: Wir haben ein paar Tipps gesammelt, wie sie die Gartenarbeit nutzen können, um fit und gesund zu bleiben.
Gesundheitsfördernde Gartenarbeit
Die gute Nachricht zuerst: Wird Gartenarbeit richtig durchgeführt, dann ist sie nicht nur nicht schädlich für den Rücken, sondern sogar regelrecht gesundheitsfördernd! Der Kreislauf wird gestärkt, die Muskulatur ebenso, zugleich ist die Beschäftigung an der frischen Luft gut für die Seele. Nicht zu vergessen, dass das wichtige Vitamin D nur unter Sonnenbestrahlung gebildet werden kann – und die bekommt Ihr Körper bei der Gartenarbeit gewiss in ausreichender Menge.
Damit die Arbeit im Garten ihren positiven Einfluss auf den Körper aber voll entfalten kann, muss man sich unter anderem an den Grundsätzen für rückenschonendes Arbeiten orientieren, auch wenn das auf den ersten Blick nicht einfach scheint. Schließlich erfordert Gartenarbeit auf der einen Seite viel bodennahes Arbeiten in gebückter Haltung, zugleich aber bei Arbeiten wie beispielsweise Heckenschneiden eine anstrengende Überkopfhaltung, dazu kommt, das schwere Säcke mit Gartenerde, Dünger oder Rindenmulch bewegt werden müssen und die Gelenke durch einseitige Bewegungen belastet werden. Umso wichtiger ist es, konsequent dafür zu sorgen, dass die Gesundheit keinen Schaden nimmt.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Sorgen Sie für Abwechslung: Auch wenn viele Beete darauf warten von Unkraut befreit zu werden, sollten Sie sich nicht alles auf einmal vornehmen, sondern lieber häufiger zwischen Bodenarbeiten und aufrecht auszuführenden Arbeiten abwechseln.
- Auch beim Unkraut jäten und beim pflanzen: Bücken Sie sich nicht aus dem Kreuz, sondern gehen Sie in die Knie. Wenn Sie die Möglichkeit dazu haben, können Sie vorausschauend auch Hochbeete anlegen, um sich bei späteren Arbeiten weniger Bücken zu müssen.
- Ob Kübelpflanzen oder Gartenerde: Wenn Sie etwas mit Schubkarren oder Rollkarren rollen können, dann tun Sie es auch, statt schwere Dinge unnötig zu tragen.
- Wenn Sie etwas Schweres heben müssen, dann halten Sie es eng am Körper – denn je enger eine Last am Körper getragen wird, desto geringer ist die Hebelwirkung und damit auch die Belastung für den Rücken.
- Kaufen Sie nach Möglichkeit Dünger, Erde und ähnliches in kleinen Packungsgrößen – das ist zwar manchmal etwas teurer, schont dafür aber ihren Rücken.
- Ergonomische Werkzeuge machen die Arbeit einfacher, ebenso wie langstieliges Werkzeug, denn dabei können Sie zum einen die Hebelwirkung voll ausnutzen, zum anderen ersparen Sie sich die ungesunde, gebeugte Haltung.
- Machen Sie öfters mal Pausen, denn auch wenn die Arbeit ruft – davon laufen wird Sie Ihnen sicher nicht. Ein gepflegter Garten ist schön, aber nicht das Maß aller Dinge, also gehen Sie es gelassen an und pausieren Sie, sobald Sie das Gefühl haben, dass die Gartenarbeit Sie anstrengt.
Gartenarbeit als Sport?
Der Gedanke, Gartenarbeit als Sport zu betrachten, mag auf den ersten Blick fremdartig erscheinen, aber letztlich ist er nur konsequent: Die Tätigkeit im Garten fordert und trainiert verschiedenste Muskelgruppen, dehnt die Sehen, sorgt für Frischluftzufuhr und schmiert die Gelenke – insofern scheint alles erfüllt, was ein Sport braucht. Dennoch wird Gartenarbeit oft mit Hausarbeit gleichgesetzt. Dabei ist ein ähnliches Herangehen wie an sportliche Betätigung tatsächlich sinnvoll: Dazu gehört zum Beispiel auch, dass Sie sich vor Beginn der Gartenarbeit zunächst aufwärmen sollten, entweder durch Streching oder aber auch einfach durch einfache Arbeiten am Anfang. Auch die richtige Kleidung spielt eine Rolle: Sie sollten sich nicht nur durch Gartenhandschuhe und ähnliches vor Kratzern und Schmutz schützen, zudem sollten Sie auch bedenken, dass die Kleidung zum Schutz vor übermäßigem Schwitzen atmungsaktiv sein sollte und vor Zugluft und entsprechenden Verspannungen schützen sollte.
Sie sehen: Rückenschmerzen nach der Gartenarbeit müssen nicht sein, im Gegenteil kann sich die Beschäftigung im Garten sogar als gesundheitsfördernd erweisen. In diesem Sinne: Gehen Sie hinaus und genießen Sie das schöne Wetter!
Gesunde Grüße
Petra Fischer
Gesund24h Redaktion
Das Laub rächt sich nicht, sondern wird mit dem Rechen gerecht.
Nur kleine Anmerkung, ansonsten Dank für den Artikel.
Das Geschilderte entspricht meiner Erfahrung mit Mitte 70!
Freundliche Grüße
Liebe Frau Müller, vielen Dank für den Kommentar und den Hinweis!