Jeder hat wohl schon mal so einen Schluckauf gehabt, meist mit einem “Hickser“, Dieser Reflex ist wissenschaftlich nicht eindeutig geklärt: Man weiss nur, dass sich dabei das Zwerchfell abrupt zusammenzieht und dadurch eine schnellere Einatmung verursacht. Dabei ist es so, dass gleichzeitig die „Stimmritze“ den Atemweg verschließt – so entsteht der „Hickser“. Das erklären die Fachmediziner so.
Übung für Embryos
Man hat erforscht, dass Embryos im Mutterleib häufig hicksen, so könnte das eine Art Übung für das Ungeborene sein, mit der er sich auf das Luftholen außerhalb des Mutterleib vorbereitet. Wann kommt es zum Schluckauf? Meist ist zu schnelles Essen schuld, auch zu viel Essen auf einmal. Oder sehr heiße oder kalte Speisen oder natürlich kohlensäurehaltige Getränke. Meist verschwindet der Übeltäter nach kurzer Zeit.
Schluckauf auf Lebenszeit
Selten kommt es vor, dass ein Schluckauf bestehen bleibt, mitunter Jahrzehnte und bis 30mal pro Minute. Dann wird das ganze zu einem ernsthaften medizinischen Problem. Anhaltender Schluckauf, häufig bei Männern (90 %) und über 60-jährigen kann zu Erschöpfung, Schlaflosigkeit, drastischer Gewichtsabnahme und sogar zu Depressionen führen.
Die Ursachen dafür sind vielschichtig
Sie gehen von Magen-Darm-Erkrankungen über Fehlbildungen im Nervensystem bis zu Herzinfarkt, Krebserkrankungen, Diabetes, Grippe oder auch Magersucht. Auch verschiedene Medikamente, wie Kortison oder Antibiotika, können eine Rolle spielen. Atem-und Entspannungsübungen sowie langsames Trinken in kleinen Mengen können abmildernd wirken. Aber nichts Heißes, Kaltes oder scharf Gewürztes! Wenn der Schluckauf mehr als 24 Stunden anhält, sollte aber der Arzt aufgesucht werden.
Es gibt sogar an manchen Kliniken Spezialisten
Erstmal sollte das Grundleiden behandelt werden und was möglicherweise die Ursache ist. Dann gibt es auch die Möglichkeit, den Zwerchfellnerv mit einem lokalen Betäubungsmittel zu behandeln oder neurologisch zu stimulieren. Dabei müssen aber mögliche schwere Atemwegsstörungen streng abgewogen werden. Die Fachmediziner weisen darauf hin, dass Schluckauf oft belächelt wird, aber wenn er bleibt, lebensbedrohlich sein kann.