Das Qi Gong stellt eine traditionelle und sehr alte Bewegungsübung aus China dar, welche darauf ausgelegt ist, die menschliche Lebensenergie zum Fließen zu bringen und Blockaden in den sogenannten Meridianen, den Energieleitbahnen im Körper, zu lösen. Laut der TCM können hierdurch sehr gut die Selbstheilungskräfte im Körper aktiviert werden, was sich positiv auf die Heilung und Linderung der unterschiedlichsten Beschwerden auswirkt. Generell ist es ratsam, das Qi Gong durch einen Lehrer zu erlernen, jedoch finden sich auch einige Übungen, wie die folgende Qi Gong Standübungen, welche auch ohne Probleme eigenständig erlernt werden können.
Das Stehen im Qi Gong Grundstand
Grundsätzlich ist es bei allen Standübungen des Qi Gong ungemein wichtig, mit geradem Rücken und sehr entspannt zu stehen. Im Idealfall übt ein Anfänger vor dem Spiegel, um sich selbst immer wieder korrigieren zu können. Die Grundstellung: Stehen Sie gerade und locker mit geschlossenen Augen, die Schultern sollten locker nach unten fallen, das Brustbein wird leicht nach vorne/oben gebracht und das Becken sollte etwas nach vorne und unten bewegt werden. Bei dieser Grundstellung steht man etwa schulterbreit und das Körpergewicht lastet zum größten Teil auf den Fersen und auf den Außenkanten der Füße. Die Arme hängen entspannt an den Seiten und werden halbrund etwas abgespreizt, sodass die Energiezentren in den Achselhöhlen nicht blockiert werden. In dieser Grundstellung des Qi Gong verweilt man eine ganze Weile und führt einen Körperscan durch, in dessen Rahmen bewusst geschaut wird, wo eventuell noch Anspannungen vorhanden sind. Die vollständige Entspannung des Körpers ist das Ziel dieser Übung.
Der erste Qi Gong Stand – den Baum umarmen
Nachdem der Körperscan abgeschlossen und der Körper vollständig entspannt wurde, wird das Schwergewicht etwas nach unten gebracht, die Knie werden gebeugt und leicht nach außen gedrückt. Grundsätzlich ist es hierbei wichtig, das Gefühl eines stabilen und festen Standes zu bekommen, auch hierbei lastet das Körpergewicht auf den Fersen. Im nächsten Schritt lässt der Übende langsam die Arme vor die Brust steigen, als ob er einen Baumstamm umarmen würde. Die Arme nehmen hierbei die Form eines Kreises ein, die Finger sind leicht geöffnet und die Fingerspitzen zeigen zueinander, berühren sich jedoch nicht. In dieser Position verweilt man so lange, wie möglich und versucht hierbei die Aufmerksamkeit auf die Hände und nach vorne zu richten. Wiederum auf einen geraden Rücken achten! Diese Übung kann mehrmals täglich durchgeführt werden und dient dazu, die Energietore in der Leiste und unter den Achseln zu öffnen. Wird diese Übung regelmäßig durchgeführt, so kann der Übende sehr bald die Energie durch seinen Körper fließen spüren.