Die Lebenserwartung steigt an – Wer heute in Deutschland geboren wird, lebt im Schnitt ein Jahrzehnt länger als Menschen des Geburtsjahrganges 1960. Derzeit beträgt sie 78 Jahre für Jungen und 83 Jahre für Mädchen. Da stellt sich die Frage bei dem zunehmenden Anteil älterer Menschen: Heißt längeres Leben etwa auch längeres Leiden, beispielsweise Gefässkrankheiten oder Demenz.
Der Mensch lebt immer länger
Wissenschaftler der Harvard-Universität in Boston (USA) verneinen das. Sie haben eine Studie erstellt, und zwar berechneten sie es an 65-jährigen Menschen. Bei diesen sei die Restlebenszeit seit 1992 lediglich um gut ein Jahr gestiegen, so erläutern sie, von 17,5 auf 18,8 Jahre. Die darin enthaltene beschwerdefreie Spanne habe sich aber um fast zwei Jahre verlängert – von 8,9 auf 10,7 Jahre. Da kann man sagen, dass der Mensch demnach nicht nur länger, sondern auch länger gut und fast ohne Beschwerden lebt.
Was ist der Grund dafür?
Der Grund dafür sei ein dramatischer Rückgang an schweren Herzerkrankungen. Daran hätten auch die moderne Notfallmedizin und veränderter Lebensstil einen Anteil. Gesund leben heißt Nikotinverzicht, normales Körpergewicht und ausreichende Bewegung. Mittlerweile scheint auch das Bewusstsein für Gesundheitsrisiken geschärft. Dadurch sinkt auch im Alter die Krankheitsrate. Und sie treten auch später auf. Das biologische Alter rücke also nach hinten, so wird es erläutert. Irgendwann treten natürlich Probleme auf, Enzyme und Immunsystem reparieren Zellschäden schlechter und die Regeneration verlangsamt sich. Aus diesem Grunde sind viele Krankheiten stark vom Lebensalter abhängig.
Doch auch das Alter lässt sich ausbremsen.
Wer weniger Kalorien zu sich nimmt, altert langsamer und lebt länger. Sie räumen allerdings ein, dass es die optimale Anti-Aging-Diät nicht gibt, da sind sich die Forscher nicht einig. Andere Alterstheorien machen den Energiedefizit in den Zellen verantwortlich. Das könnte insbesondere den Nervenzellen zusetzen. Es ist so, dass das Gehirn zwar nur zwei Prozent des Körpergewichts ausmacht, aber es verbraucht 20 Prozent der gesamten Körperenergie. Scheinbar kann der Bedarf nur in der Jugend abgedeckt werden. Es wird erklärt, dass das Gehirn ab dem 40. Lebensjahr schrumpft – bis zum 90. Lebensjahr um 30 Prozent. Fest steht, dass das Demenzrisiko mit jedem Lebensjahr steigt.
Gesund Leben bremst auch die geistige Alterung
Da ist gut zu wissen, dass ein gesunder Lebensstil auch geistige Altersprozesse bremst. Bewegung und Normalgewicht tun auch dem Gehirn gut, sowie auch Sport und Rauchverzicht. Das besagt auch eine Studie, die im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde. Da fragt man sich, wie weit sich der natürliche Verfall des Körpers aufschieben lässt. Das haben Genetiker des Albert Einstein College of Medicine in New York erfoscht. Sie vermuten das biologische Limit bei den meisten Menschen bei hundert Jahren. Die Anzahl sehr alter Menschen nehme seit 1990 nicht mehr zu.
Gesunde Grüße
Petra Fischer
Gesund24h Redaktion