BlutegelMedizinische Blutegel (Hirudo medicinalis) werden bereits seit seit Jahrhunderten im medizinischen Bereich eingesetzt. Früher wurde jedoch eher der Blutentziehung (dem bekannten Aderlass) eine heilende Wirkung zugesprochen. Heute wissen wir, dass der Speichel dieser kleinen Blutsauger ganz spezielle Inhaltsstoffe aufweist, die blutgerinnungshemmend, antithrombotisch, gefäßkrampflösend und lymphstrombeschleunigend wirken können und für die Behandlung verschiedenster Beschwerden ungemein nutzbringend sein sollen.

Die tatsächliche Wirksamkeit der Blutegeltherapie gilt jedoch nach wie vor in einigen Bereichen als umstritten und konnte bisher auf einer rein wissenschaftlichen Basis nicht allgemeingültig nachgewiesen werden. Dennoch erzielt die Alternativmedizin gute Erfolge und Patienten berichten zum Beispiel über eine erhebliche Verbesserung bei Thrombosen und Venenentzündungen durch eine Therapie mit Blutegeln.

Wie funktioniert die Behandlung mit einem Blutegel?

Im Rahmen der Blutegeltherapie wird in regelmäßigen Zeitabständen eines dieser blutsaugenden Tiere an eine bestimmte Stelle des Körpers angesetzt, wo sich der Egel festsaugt und über eine kleine Bisswunde das Blut des Patienten zu trinken beginnt. Hierbei sondert der Parasit seinen Speichel in die Bisswunden ab, der unter anderem schmerzlindernde und gerinnungshemmende Stoffe, wie das Hirudin (ein natürliches Polypeptid), enthält. Laut Aussage der Verfechter dieser für viele Menschen durchaus etwas ungewöhnlichen Therapie, bringen eben diese speziellen Stoffe eine heilsame und lindernde Wirkung bei verschiedenen Problemen, auf die ich weiter unten noch näher eingehe, mit sich.

Welche Beschwerden werden mit der Blutegeltherapie behandelt?

In erster Linie wird von der Alternativmedizin eine Behandlung mit Blutegeln bei einer Thrombose oder Venenentzündung in Erwägung gezogen. Einige Therapeuten behandeln mit den Blutsaugern auch recht erfolgreich verschiedene Erkrankungen der Gelenke. Besonders bei Gelenkerkrankungen die mit einer Entzündung verbunden sind, konnten beachtliche Erfolge verzeichnet werden, da sich der ebenfalls im Speichel der Tiere befindliche Stoff Eglinose als entzündungshemmend und schmerzlindernd erweist. Eine interessante Studie der Carstens-Stiftung von 2004 beschäftigte sich mit der heilenden Wirkung bei einer Gonarthrose (Kniegelenksarthrose) und kam zu überzeugenden Ergebnissen, d.h. es stellte sich bei den Patienten eine erhebliche Besserung der Beschwerden ein. Der Blutegelspeichel wird zudem auch für die Herstellung von verschiedenen Salben für spezielle Pflege-Kosmetika zur Förderung der Hautdurchblutung, für die Behandlung von Sportverletzungen sowie im Rahmen einer Schmerztherapie verwendet.

Gibt es Risiken bei der Behandlung?

Neben kleineren und überwiegend harmlosen Blutergüssen rund um die Bisswunde sowie leichten Schwellungen, die jedoch meist schnell wieder abklingen, sollte vor allem auf die Herkunft der Blutegel geachtet werden, denn der Blutegel kann Erreger wie zum Beispiel Streptokokken beherbergen. Es sollte sichergestellt sein, dass die zum Einsatz kommenden Blutegel unter kontrollierten Bedingungen gezüchtet wurden.

Konnten Sie bereits Erfahrungen mit einer Blutegelbehandlung machen? Dann berichten Sie doch hier darüber und hinterlassen Sie unseren Lesern einen informativen Kommentar!

Viele Grüße
Petra Fischer
Gesund24h Redaktion

Bildquelle: Karl Ragnar Gjertsen

Medizinische Blutegel – die Blutegeltherapie

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