Draußen wird es immer schöner: Die Sonne wärmt uns täglich etwas mehr, die Vögel kehren in ihre Heimat zurück, die Pflanzen treiben aus – und die Pollen beginnen so langsam aber sicher zu fliegen. Damit beginnt für jeden fünften Menschen in Deutschland leider die Zeit der juckenden Nase, des Niesens und der tränenden Augen, denn Frühlingszeit ist oftmal auch Heuschnupfenzeit. Doch wir zeigen Ihnen wie Sie gut durch die auch Pollenfluzeit genannte Jahrenzeit kommen.
Das müssen Sie über Heuschnupfen wissen
Der sogenannte Heuschnupfen ist die wohl häufigste Allergieform hierzulande. Dabei hat er weder mit Heu, noch mit dem normalen Schnupfen zu tun: Es handelt sich um eine Überempfindlichkeit gegenüber Pflanzenpollen, Heuschnupfen ist eine Fehlregulation des Immunsystems, das Pflanzeneiweiße als Erreger identifiziert und mit einer übermäßig starken Abwehrreaktion reagiert. Als Folge werden die Entzündungsbotenstoffe Histamin und Leukotrien ausgeschüttet, durch die es zu den typischen Heuschnupfensymptomen kommt: Nies- und Juckreiz gehören ebenso dazu, wie eine laufende oder verstopft Nase, brennende, tränende Augen und zuweilen ein kratzender, angeschwollener Hals. Im Extremfall können sich die Symptome auch verlagern, beispielsweise auf die Bronchien, und so ein allergisches Asthma bedingen.
Heuschnupfensymptome treten normalerweise nur über einen bestimmten Zeitraum hinweg auf, nämlich in der Zeit in der die Pollen, auf die der Betroffene allergisch reagiert, ihre Hauptflugzeit haben. In Abhängigkeit von der Wetterlage, sowie dem vorangehenden Wetter (Regen oder Trockenheit) können sich diese Phasen immer wieder verschieben, deshalb bietet der Wetterdienst mittlerweile detaillierte Pollenfluginformationen an. Gleichzeitig können Sie sobald Sie wissen, gegen welche Pollen Sie allergisch sind, in einem Pollenflugkalender nachlesen, wann die Hochflugphasen circa zu erwarten sind.
Die Entstehung von Heuschnupfen ist nach wie vor nicht eindeutig geklärt. Es kann beobachtet werden, dass ein gewisser erblicher Faktor eine Rolle spielt, allerdings wird auch vermutet, dass das Immunsystem durch übermäßige Hygiene in der Kindheit auch „verlernen“ kann, gefährliche Erreger von harmlosen zu unterscheiden und deshalb im Erwachsenenalter zu Überreaktionen in Form von allergischen Reaktionen neigt.
Übrigens: Wer unter Heuschnupfen leidet, hat ein erhöhtes Risiko, auch an einer Nahrungsmittelallergie zu leiden, da hier die Allergene häufig eine große Ähnlichkeit aufweisen. Diesen Zusammenhang zweier Allergien nennt man Kreuzallergie.
Alltagstipps gegen Heuschnupfen
Heuschnupfen ist lästig, allerdings können sich Betroffene das Leben mit einfachen Tricks leichter machen. Meistens sind es schon Kleinigkeiten, die bereits einen großen Effekt haben und helfen, die Symptome merklich zu verringern.
Tipp 1: Putzen Sie die Allergene einfach weg – in der Hauptpollenflugzeit „ihrer“ Pollen, sollten Sie es mit der Sauberkeit etwas genauer nehmen: Während Kehren die Pollen (und damit auch die angehängten Allergene) meist nur aufwirbelt, können Sie sie mit täglichem Wischen fast komplett beseitigen.
Tipp 2: Sperren Sie die Allergene aus – Pollen kommen normalerweise aus der Natur. Damit Sie Zuhause weitgehend beschwerdefrei leben können, sollten die Pollen nach Möglichkeit auch dort bleiben. Lüften Sie deshalb am Besten nur bei Regen, wenn keine Pollen fliegen, oder befestigen Sie ein Pollenschutz-Vlies an den Fenstern, das die Pollen am Eindringen hindert.
Tipp 3: Halten Sie sich Allergene vom Leib – Heuschnupfensymptome zeigen sich bei Kontakt mit den Allergenen, also sollten Sie sich diese vom Leib halten, indem Sie beispielsweise Ihre Wäsche während der Pollenflugzeit nicht im Freien trocknen, wo sich Allergene an die Kleidung anhaften können. Außerdem sollten Sie in dieser Zeit jeden Abend Haare waschen beziehungsweise duschen, da Sie so Allergene von Ihrem Körper einfach abspülen können, damit diese Sie nicht die ganze Nacht mit Allergiesymptomen quälen können.
Tipp 4: Gönnen Sie sich Urlaub vom Heuschnupfen – Mit Heuschnupfen konzentriert zu arbeiten ist nicht immer einfach. Dazu kommt, dass beispielsweise am Meer der Pollenflug deutlich reduziert ist, was in einer merklich geringerer Allergieproblematik resultiert. Unser Tipp deshalb: Plane Sie Ihren Urlaub nach dem Pollenflugkalender! Denn Urlaub am Meer ist die perfekte Alternative zu Heuschnupfen zuhause.
Ernährung gegen den Heuschnupfen
Auch die Ernährung hat Einfluss auf das Wohlbefinden von Menschen, die von Heuschnupfen betroffen sind. Ein Grund hierfür sind die bereits erwähnten Kreuzallergien, die entstehen, da die Allergene der Pollen und Lebensmittel strukturelle Ähnlichkeiten aufweisen. Deshalb sollte ein Pollenallergiker sich stets auch durch einen Arzt auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten testen lassen, um entsprechende Probleme zu vermeiden.
Ein weiterer Grund ist der Botenstoff Histamin, den das körpereigene Abwehrsystem ausschüttet, wenn es die Allergene wahrnimmt. Denn dieses Histamin ist auch in einigen Lebensmitteln unseres täglichen Lebens enthalten: Schokolade, Essig, Wein, Käse, Rohwurst, Sauerkraut und viele andere Lebensmittel sorgen für einen erhöhten Histamingehalt und erhöhen damit auch die Wahrscheinlichkeit einer allergischen Reaktion. Deshalb sollten stark histaminhaltige Lebensmittel bei Heuschnupfen gemieden werden.
Des weiteren gibt es verschiedene Stoffe, die helfen, die Allergie zu lindern. Die Vitamine B6 und C, Magnesium und Calcium (zum Beispiel als hochkonzentriertes Nahrungsmittelergänzungspräparat mit Calcium und Magnesium), Selen, Mangan und Zink gehören dazu, ebenso wie entzündungshemmenden Antioxidantien und die ungesättigten Omega-3-Fettsäuren. Immer wieder berichten Betroffene auch davon, dass die Umstellung der Ernährung auf basische oder vegetarische Kost in Verbindung mit der strikten Verwendung von Bio-Produkten einen positiven Effekt auf die Intensität ihres Heuschnupfen haben.
Medizinische Hilfe bei Heuschnupfen
Natürlich ist eine Ernährungsumstellung nicht immer ausreichend, um den Heuschnupfen in seine Schranken zu weisen und natürlich kann der Betroffene sich nicht immer von der Natur abschirmen. Deshalb gibt es eine Vielzahl verschiedener Medikamente, die im akuten Fall helfen können. Von Antihistaminika und Cromonen über Kortison und verschiedene abschwellende Nasensprays und -spülungen kann der Arzt eine große Auswahl unterschiedlicher Substanzen verschreiben. Oftmals muss der Betroffene zunächst austesten, welches Präparat bei ihm die jeweils beste Wirkung erzielt und dabei möglichst geringe Nebenwirkungen hat, denn manche dieser Medikamente machen müde oder stören die Konzentration. Dennoch sind Betroffene in der Hochphase des Pollenflugs oftmals dankbar, wenn sie ein Medikament zuhause haben, das es ihnen ermöglicht durchzuschlafen oder mit den Kindern auf den Spielplatz zu gehen.
Heuschnupfen – lästiges Alltagsleiden
Keine Frage: Heuschnupfen ist lästig. Dennoch sollten Sie sich davon nicht den Frühling vermiesen lassen. Schließlich gibt es viele Wege, die helfen, die Symptome zu mindern und Ihnen so einen weitgehend beschwerdefreien Alltag trotz Heuschnupfen ermöglichen. Von kleinen Tipps für den Alltag, über Ernährungstipp und medizinische Hilfsmittel gibt es verschiedene Wege, die Hilfe in der Pollenflugzeit versprechen. Probieren Sie doch einfach aus, was Ihnen am besten hilft und berichten Sie in uns über unsere Kommentarfunktion davon!
Heuschnupfen ist fies. Aber die Tipps sind gut. Was ich außerdem immer mache: Ich ziehe mich beim Nachhausekommen direkt um und lasse die „Draußen-Kleidung“ direkt im Windfang. Dadurch kommen die Pollen gar nicht erst ins Haus!