„Wie heißt eigentlich der Alzheimer mit Vornamen? – Weiß nicht, hab ich vergessen!“ – So mancher Scherz wird auf Kosten der Demenz-Erkrankung gemacht. Und zugegebenermaßen: Die Vergesslichkeit führt durchaus zu skurrilen Situationen, die einen manchmal wirklich zum Lachen bringen – allerdings nur, wenn man nicht betroffen ist. Denn Demenz, Alzheimer und ähnliche Gedächtnisstörungen sind mehr als einfach nur Vergesslichkeit: Sie sind ernsthafte Erkrankungen, die das Leben von Betroffenen, aber auch von deren Angehörigen, von Grund auf verändern können.
Was ist Demenz?
Die Demenz ist keine Krankheit im eigentlichen Sinne. Sie ist vielmehr ein Syndrom, dass anhand verschiedener typischer Defizite, allen voran die leittypische Gedächtnisstörung, diagnostiziert werden kann. Oftmals taucht eine Demenz als Folge oder Begleiterscheinung chronischer, häufig auch fortschreitender hirnorganischer Erkrankungen auf.
Dabei treten defizitäre Symptome im kognitiven, im emotionalen und im sozialen Sektor auf. Betroffen sind neben dem Gedächtnis auch das allgemeine Denkvermögen, Orientierungssinn, Auffassungsgabe, Rechenfähigkeit, Lernfähigkeit, Sprachvermögen und Urteilsfähigkeit. Kurz: Im Rahmen einer fortschreitenden Demenz verliert ein Mensch die Fähigkeit, wie ein erwachsenes Mitglied der Gesellschaft zu agieren. Gleichzeitig bleibt bei allen Beeinträchtigungen das Bewusstsein erhalten, so dass ein Demenzkranker einem Fremden gegenüber auf den ersten Blick durchaus normal erscheinen kann.
Demenz tritt fast ausschließlich nach Erreichen des 60. Lebensjahres auf, nur sehr selten gibt es Fälle, in denen jüngere Menschen betroffen sind. Sie zählt zu den häufigsten gerontopsychatrischen Störungen.
Unterschiedliche Demenzformen
Wie bereits erwähnt, gibt es verschiedene Formen der Demenz-Erkrankung. Dabei wird grundsätzlich zwischen primärer und sekundärer Demenz unterschieden. Bei der primären Demenz beginnt das Krankheitsbild im Gehirn und wird durch die Symptome selbst definiert, bei der sekundären Demenz sind die Symptome lediglich die Folge einer anderen Erkrankung, beispielsweise einer Altersdepression. Hier verschwinden die Zeichen der Demenz oft von allein, wenn die zugrunde liegende Erkrankung sachgemäß behandelt wird.
Alzheimer
Alzheimer oder auch Morbus Alzheimer ist mit einem Anteil von 60% die häufigste Demenzform. Die Begriffe „Alzheimer“ und „Demenz“ werden oft synonym verwendet – tatsächlich muss hier aber eine Abgrenzung vorgenommen werden: Demenz ist die übergeordnete Krankheit, Alzheimer lediglich eines von mehreren untergeordneten Krankheitsbildern, das mit den Symptomen einer Demenz einher geht. Die Ursachen des Krankheitsbildes liegen vermutlich in einer genetischen Disposition und werden wahrscheinlich vererbt. Alzheimer zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es fortschreitend und nicht heilbar ist. Zwar gibt es mittlerweile Behandlungsmöglichkeiten, allerdings sind auch diese lediglich in der Lage, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen, niemals aber, ihn rückgängig zu machen.
Vaskuläre Demenz-Erkrankung
Mit nur 20% Anteil ist die vaskuläre Demenz eine eher seltene Form. Der Begriff der vaskulären Demenz fasst verschiedene Typen zusammen, die allesamt ihre Ursache in einer Durchblutungsstörung im Gehirn haben. Da die Ursachen einer vaskulären Demenz klar körperlich bedingt sind, kann diese Demenzform bei entsprechender Behandlung vollständig gestoppt werden. Zwar ist es gerade bei einem schon länger andauernden Verlauf nicht immer möglich, bereits vorhandene Schäden wieder rückgängig zu machen, im Gegensatz zu Alzheimer ist eine vaskuläre Demenz aber gut behandelbar – vorausgesetzt, sie wird rechtzeitig erkannt.
Anders klassifizierte Demenz
Der Sammelbegriff der „anders klassifizierten Demenz“ beinhaltet Mischformen und sekundäre Demenz-Erkrankungen.
Typische Demenz-Symptome
Die Symptome einer Demenz zeigen sich im kognitiven und im motorischen Bereich, sowie in verschiedenen Verhaltensstörungen. Als Leitsymptome wird hierbei klar die typische Gedächtnisstörung betrachtet. Hiervon ist vor allem das Kurzzeitgedächtnis betroffen: Zunächst handelt es sich um Kleinigkeiten, die noch als „normale“ Vergesslichkeit durchgehen können, allerdings erstreckt sich das Vergessen bei einer Demenz zunehmend auf alle Lebensbereiche. Bei einer weit fortgeschrittenen Demenz reicht das Gedächtnis teils nicht mehr, um selbst nahe Verwandte zu erkennen. Auch sonst regelmäßig verwendete Alltagsgegenstände, wie Bürsten, Besteck und vieles mehr, erkennt der Erkrankte dann manchmal nicht mehr. Hier ist eine rund-um-die-Uhr-Betreuung nötig, um den Patienten davor zu bewahren, sich eventuell selbst mit unsachgemäß verwendeten Gegenständen zu verletzen (z.B. Messer zum Haarekämmen).
Typisch ist hier auch der Verlust des Orientierungssinnes: Anfangs findet der Erkrankte vielleicht nur einfach im Supermarkt die Waren nicht mehr wie gewohnt, dann beginnt er sich immer öfter auch auf bekanntem Terrain zu verlaufen, später kann es sein, dass er daran scheitert in der eigenen Wohnung den Weg zur Toilette zu finden. Oft ist den Patienten diese zunehmende Unfähigkeit, sich im Alltag zurecht zu finden, unangenehm, regelrecht peinlich sogar. Deshalb wird das eigene Verhalten nicht selten durch Unvermögen andere gerechtfertigt: Sei es denn, dass der Supermarkt ständig alle Waren umräumt, Sachen in der Wohnung „gestohlen“ oder „verräumt“ wurden oder sogar ganze Straßenzüge umgestaltet worden wären – dies entspricht allerdings nur in den seltensten Fällen der Realität.
Wenn die Demenz fortschreitet, treten auch zunehmend motorische Auffälligkeiten auf: Betroffene wirken in ihren Bewegungen unsicherer, fahrig. Die Muskeln scheinen steifer zu werden, der Mensch unbeweglicher. Auch die Sturzgefahr steigt bei fortschreitender Demenz massiv an – gleichzeitig wächst die Unfähigkeit, sich dabei selbst zu helfen. Denn auch die Reaktionsgeschwindigkeit lässt deutlich nach, wodurch es einem Demenzpatienten kaum noch gelingt, einen Sturz abzufangen. Liegt der Betroffene erst einmal am Boden, sorgt die fortschreitende Orientierungslosigkeit nicht selten dafür, dass es nicht einmal mehr gelingt, sich selbstständig wieder aufzurichten. Auch deshalb benötigen Patienten mit einer fortgeschrittenen Demenz ständige Betreuung.
Ein weiterer Bereich der typischen Demenz-Symptome betrifft das Verhalten und die Affekte: Während manche Patienten in völlige Apathie verfallen und jede Eigeninitiative ablegen, werden andere rastlos, getrieben, manchmal sogar regelrecht aggressiv. Auch Paranoia, verbunden mit regelrechten Panik-Attacken oder schweren Depressionen ist hier nicht selten. Die Gründe dafür, liegen in der Art, wie Demenzkranke ihre Umwelt erleben. Im selben Maß, in dem ihre Erinnerungsfähigkeit sie im Stich lässt, wird ihnen ihre Umwelt fremd. Diese fremde Welt wird als beängstigend erlebt, je nach Charakter und Vorerfahrung reagieren die Menschen anders auf diesen Umstand. Dazu kommt, dass bei fortschreitender Demenz häufig Halluzinationen auftreten, Erkrankte unterhalten sich beispielsweise mit ihrem Spiegelbild, „treffen“ längst verstorbene Menschen, die in ihrer Erinnerung noch leben – und durchleben häufig die schlimmsten Zeiten ihres Lebens immer und immer wieder. Denn gerade schlimme Erlebnisse, wie Krieg, Verlust und Leid haben sich normalerweise tief in das Gedächtnis eines Menschen eingebrannt. Während viele andere Erinnerungen verblassen, bleiben diese schrecklichen Erlebnisse deshalb präsent – die Behauptung, dass Demente es gut hätten, weil sie ja eh nichts mehr mitbekommen, entspricht keinesfalls der Wahrheit: Zwar bekommen sie von der Gegenwart nicht mehr viel mit, die Schrecken der Vergangenheit suchen Sie dafür aber häufig umso schlimmer heim.
Diagnose der Demenz
Wie bereits erwähnt, ist Demenz ein Syndrom, dessen Symptome in verschiedensten Formen und bei unterschiedlichsten Krankheitsbildern auftreten. Die Diagnostik ist entsprechend schwierig und muss sorgfältig durchgeführt werden, um eine erfolgversprechende Therapie einleiten zu können.
Den Anfang macht hier wie überall die Anamnese, die Anhaltspunkte für einen Erstverdacht gibt. Dabei sollten auch Angehörige befragt werden, weil die Erkrankten selbst vor allem in der Anfangszeit bemüht sind, die Symptome aus Scham zu verschweigen. Häufig werden hier auch verschiedene Tests angewendet, die auch die Abstraktionsfähigkeit testen: Beispielsweise muss der Patient in einen Kreis Zeiger und Zahlen eintragen, so dass das Ziffernblatt einer Uhr entsteht – ein Demenzkranker, auch im Frühstadium, ist dazu normalerweise nicht mehr in der Lage.
Steht die Anfangsdiagnose, macht es Sinn, für die differenzierte Diagnose einen auf Demenz spezialisierten Arzt aufzusuchen. So kann mit Hilfe von Bluttests und Computertomogrammen (CT) herausgefunden werden, um welche Form der Demenz es sich handelt und wie sie sinnvoll behandelt werden kann.
Demenz behandeln und ihr vorbeugen
Um eine Demenz zu behandeln, gibt es verschiedene Ansätze. Wird sie rechtzeitig erkannt, kann eine medikamentöse Therapie mit Antidementiva, speziellen Medikamenten für Demenz, versucht werden. Die Medikamente sollen helfen, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen. Allerdings zeigen Antidementiva nicht bei jedem Patienten die gleiche Wirkung, bei manchen stellt sich dadurch sogar überhaupt kein Behandlungserfolg ein. Woran das liegt, konnte noch nicht sicher festgestellt werden. Was aber feststeht, ist, dass Antidementiva nur dann wirken, wenn die Krankheit rechtzeitig erkannt wurde. Denn wie bereits erwähnt: Bereits entstandene Schäden können bei einer Demenz nicht mehr rückgängig gemacht werden.
Ein weiterer beliebter Weg, dem Gedächtnisverlust entgegen zu wirken, ist die gezielte Behandlung mit hochdosierten Ginko Biloba Präparaten. In China sind Erzeugnisse vom Ginko Biloba Baum schon lange für ihre positive Wirkung auf die Gedächtnisleistung, aber auch auf andere Bereiche, bekannt. Mittlerweile wurde Ginko Biloba auch von der Weltgesundheitsorganisation WHO für seine Wirksamkeit anerkannt und wird von der International Working Group for Drug Statistics Methodology (der WHO Arbeitsgruppe für die Prüfung von Medikamenten) als medizinisch wirksames Medikament geführt. Präparate wie beispielsweise die hochkonzentrierten Ginko Biloba Forte Kapseln von PreThis fördern die Durchblutung im Gehirn und können dadurch auch helfen, die Konzentrationsfähigkeit und die Gedächtnisleistung zu fördern.
Neben den medikamentösen Therapieansätzen, wird der Demenz auch erfolgreich mit nicht-medikamentösen Behandlungen entgegengewirkt. Ob Gedächtnistraining, Biographiearbeit oder Werk-, Musik- oder Mal-Therapien – Hier gilt: Alles was gut tut ist erlaubt!
Kleine Hilfen im Alltag mit der Demenz
Der Alltag mit der Demenz ist anstrengend – das gilt sowohl für den Patienten selbst, der in einer ihm fremd gewordenen, verstörenden Welt lebt, als auch für Angehörige, die einen geliebten Menschen verfallen sehen, ohne ihm helfen zu können. Allerdings gibt es eine Vielzahl kleiner Hilfen, die den Alltag mit der Demenz leichter machen. Hier eine Auswahl bewährter Tipps, die es Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind, ermöglichen länger eine weitgehend selbstständiges Leben zu führen.
Türen und Gegenstände beschriften! Gerne auch mit Bildern oder Photos, die Inhalte des Schrankes oder Zimmers zeigen.
Kurze, simple „Gebrauchsanweisungen“ auch für Alltagsgegenstände erstellen und daran kleben. Das kann beispielsweise sein, wie das Telefon bedient wird, wie die Mikrowelle angestellt wird, oder wie der Radiowecker richtig eingestellt wird. Das mag albern wirken, bringt dem Betroffenen aber Sicherheit in Alltagssituationen!
Nicht einschließen! Vielleicht braucht der Patient irgendwann einmal dringend Hilfe – da ist es angenehmer, wenn nicht erst die Türen aufgebrochen werden müssen.
Viel Bewegung an frischer Luft hilft, motorische Rastlosigkeit abzubauen. Wird jeden Tag beim Spaziergang die selbe Route abgelaufen, „brennt“ sich der Weg quasi in das Gehirn ein und wird zum Automatismus – die Gefahr, sich zu verlaufen ist dadurch geringer.
Viel Trinken! Das ist zwar eigentlich immer wichtig, bei einer Demenz aber erst Recht. Schließlich braucht das Gehirn ausreichend Flüssigkeit, um funktionieren zu können.
Regelmäßiger Kontakt mit anderen Menschen hilft, das Gedächtnis auf Trab zu halten – Sei es im Verein, am Stammtisch, beim Verwandtschaftsbesuch oder einfach nur beim Smalltalk während dem Einkaufen.
Eine große Belastung – auch für Angehörige
Da die meisten Formen der Demenz fortschreitend sind und dabei nicht aufgehalten werden können, wird für jeden Erkrankten irgendwann der Zeitpunkt kommen, zu dem er sich nicht mehr selbst versorgen kann. Die schwere Entscheidung, ob Pflege zu Hause oder im Pflegeheim, müssen dann normalerweise die Angehörigen fällen. Unterstützung bei dem anstrengenden Alltag mit der Pflege und bei der Bewältigung Ihrer Gefühle, können Sie sich als Angehöriger aber jeder Zeit über eine spezielle Selbsthilfegruppe, die es mittlerweile in fast jeder Stadt gibt, oder ein Beratungszentrum für Alzheimer und Demenz-Erkrankungen organisieren.
Mehr Informationen zu Demenz, Alzheimer und Co, sowie Adressen und Telefonnummern von verschiedenen Anlaufstellen finden Sie auf der Website der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. http://www.deutsche-alzheimer.de