Das Hüftgelenk gehört beim Menschen zu den am meisten belasteten Gelenken überhaupt. Das Gelenk wird das gesamte Leben lang kontinuierlich stark belastet, da es bei nahezu allen Bewegungsabläufen des gesamten Bewegungsapparates und der Hüfte eingebunden ist.
Dementsprechend sind auch die Auswirkungen auf das Hüftgelenk nicht verwunderlich: Die Hüftgelenkarthrose ist die am häufigsten vorkommende Form der Arthrose beim Menschen.
Ursachen, Symptome und Charakteristik
In vielen Fällen, vor allem bei jungen Patienten, wird diese Form der Arthrose auf Vorerkrankungen am Hüftgelenk zurückgeführt. Erkrankungen oder Verletzungen am Hüftkopf können jahrelang unerkannt bleiben, und nach einiger Zeit dennoch zu Hüftschmerzen führen.
Meist tritt die Hüftgelenkarthrose jedoch bei Patienten auf, die bereits weit über 50 Jahre alt sind. Das liegt vor allem daran, dass im Laufe des Lebens die Knorpeloberfläche zunehmend von einem Verschleiß, auch durch einen altersbedingten Mangel an Gelenkschmiere, betroffen ist. Im Fall des Hüftgelenks reiben dann Hüftpfanne und Hüftkopf bei jeder Bewegung aufeinander, was oft mit starken, lokal begrenzten Schmerzen verbunden ist.
Zwischen 5 und 6 Prozent der deutschen Bevölkerung im Alter von 60 Jahren und älter leiden an einer Hüftgelenkarthrose.
Bei der Diagnose muss zuerst eine Entzündung des Hüftgelenkes ausgeschlossen werden. Während bei einer Hüftgelenkentzündung Schmerzen nur bei Bewegungen des Bewegungsapparates auftreten, sind die Schmerzen bei der Hüftgelenkarthrose meist vollkommen bewegungsunabhängig. Charakteristisch für den Tagesverlauf ist, dass Patienten morgens nach dem Aufstehen zuerst starke lokale Schmerzen verspüren können, die aber sehr bald wieder abflauen. Den ganzen Tag über wird das Hüftgelenk zwar belastet, doch erst in den Abendstunden treten vermehrt wieder Schmerzen auf.
Möglichkeiten der Therapie
Jedes Jahr werden rund 150.000 Operationen am Hüftgelenk durchgeführt. Viele Krankenkassen würden eine konservative Behandlungsform ohne Operation am Gelenk bevorzugen, da diese wesentlich günstiger für den gesamten Gesundheitsapparat ist. Das Problem dabei ist, dass es noch keine einheitliche konservative Therapieform gibt. Die meisten Ärzte verschreiben ihren Patienten ein Medikament gegen den Schmerz und versuchen, zum Beispiel mit einer Gehhilfe, das betroffene Gelenk zu entlasten. Der medizinische Fortschritt erlaubt es jedoch auch, sehr effektive Operationen am Hüftgelenk durchzuführen. Im Durchschnitt sind nach 10 Jahren noch etwa 95 % aller Hüftgelenkprothesen voll funktionstüchtig. Das einzige Problem bei dieser Behandlungsmethode ist, dass Risiken und Komplikationen nicht voll ausgeschlossen werden können und in manchen Fällen zu bleibenden Schäden führen können.