Alarmierend war zu lesen, dass die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) in den letzten zehn Jahren dramatisch zugenommen hat. Rund acht bis zwölf Prozent der Erwachsenen sind betroffen. Bei den Todesursachen belegt die COPD den dritten Platz in Europa. Typische Symptome dieser Krankheit sind Luftnot, verbunden mit Husten und Auswurf, rasselnden Atemgeräuschen und Minderung der Leistungsfähigkeit. Das betrifft selbst Alltagssituationen wie Treppensteigen.
Vor allem Raucher sind betroffen
Die Krankheit lässt sich durch eine Lungenfunktionsuntersuchung bei einem Pneumologen feststellen. Betroffen sind auch hier vor allem Raucher – COPD ist die häufigste Raucherkrankheit, noch vor Lungenkrebs und Herzinfarkt. Auch in manchen Berufen, vor allem, wenn man mit Stäuben zu tun hat, ist die Krankheitsgefahr überproportinal hoch.
Zahlreiche neue Wirkstoffe
In der Regel wird die inhalative Therapie gewählt, weil der Wirkstoff direkt an den Bestimmungsort gelangen kann und Nebenwirkungen im restlichen Körper gering sind. In den vergangenen Jahren hat sich in der Pharmaindustrie viel getan im Hinblick auf COPD. Es sind zahlreiche neue Wirkstoffe entwickelt worden, die besser und länger wirken. Außerdem sollen sie als Kombinationsprodukte mittels Einmalgabe die Einnahme vereinfachen.
Es gibt nicht nur Ein Hilfsmittel
Allerdings gibt es aus patentrechtlichen Gründen fast von jedem Hersteller unterschiedlich zu bedienende Inhalationsgeräte. Inzwischen sind es mehr als 20 verschiedene Inhalationssysteme, die verordnet werden. Das ist mehr als in jedem anderen Land in der Welt. Durch die Kombinationsprodukte und unterschiedliche Dosierungen gibt es aktuell mehr als 100 mögliche Präparate zur Behandlung von COPD.
Verwirrung der Patienten
Es besteht die Gefahr, dass aufgrund von Bedienungsfehlern der neuen Inhalationssysteme die Wirkstoffe unzureichend eingeatmet werden. Es erschwert auch den Hausärzten den Überblick darüber, welches Medikament in welcher Dosierung eine gute Wirkung zeigte. Weniger Informationen, so erklären es die Fachmediziner, und dafür mehr Patientenschulungen wären eine bessere Lösung.