Beinwell, botanisch Symphytum officinale, gehört zur Familie der Borretsch-Gewächse und sieht dem bekannten Küchenkraut ähnlich. Beinwell wächst in fast ganz Europa, in Sibirien und Asien an feuchten Standorten wie nassen Wiesen, Bachufern usw. Gern wächst es in der Nähe von Brennnesseln, wird ungefähr ein Meter hoch, hat lanzettenförmige, lange Blätter. Diese sind auf der Unterseite und an den fleischigen Stängeln behaart. Von Mai bis Juli schmückt sich der Beinwell mit dunkelroten, violetten oder auch gelben Blüten.
„Beinwell wird nach seiner Anwendung benannt, nämlich der Heilung von Knochenbrüchen, früher „Bein“ genannt. Well stammt vom alten Wort „wallen“, d. h. zusammenwachsen.“
Zu medizinischen Zwecken wird die tief in den Boden reichende Wurzel verwendet. Sie enthält u.a. die Substanz Allantoin. Der mit der Harnsäure verwandte Stoff hat die entzündungshemmende Wirkung und fördert außerdem die Wundheilung.
Die medizinische Wirkung des Beinwell ist seit 2.000 Jahren bekannt. Schon von griechischen Ärzten der Antike wurde Beinwell bei äußerlichen Entzündungen, frischen Wunden, Quetschungen usw. empfohlen. Auch Hildegard von Bingen wusste um die Heilpflanze und behandelte mit Beinwellwurzeln Knochenschäden, Prellungen und Verstauchungen. In der Volksheilkunde wurde auch außerdem Tee zubereitet zur inneren Anwendung bei Rheuma, Bronchitis, Durchfall, Stabilisierung des Blutdruckes und vieles mehr.
Auch die moderne Wissenschaft kann die Heilwirkung des Beinwell bestätigen. Allerdings wird von der innerlichen Anwendung inzwischen abgeraten, da schädliche Stoffe festgestellt wurden. Das trifft nicht auf die äußere Anwendung zu! Über die Haut werden nur sehr geringe Mengen dieser Stoffe aufgenommen. Außerdem hat man inzwischen durch Auswahl und Züchtung Beinwell ohne gefährliche Inhaltsstoffe gewonnen.
Es gibt hochwertige Salben und Gelees mit Beinwell zur äußeren Anwendung in der Apotheke. Sie wirken abschwellend, entzündungshemmend, durchblutungsfördernd und lindern Schmerzen bei Muskel- und Gelenkbeschwerden, Prellung, Verstauchungen und Zerrungen.
Man sollte aber die Anwendungsempfehlungen beachten, wird von Fachleuten geraten, und Beinwell nur auf unbeschädigte Haut auftragen.
