Der Sommer bringt uns mächtig ins Schwitzen: Bei Temperaturen über 30°C im Schatten zerläuft selbst so mancher Sonnenanbeter. Aber die Hitze hat noch einen anderen Effekt: Sie raubt uns den Appetit. Denn wenn die Sonne glüht, sind fettige Braten und Sahnehäppchen den meisten kein Genuss mehr, sondern vielmehr ein Graus. Die Hauptmahlzeit nun aber einfach auf den kühleren Abend zu verlegen, ist nur eine Verlagerung des Problems. Besser ist es, sich mit seiner Ernährung den steigenden Temperaturen anzupassen und auf sommerlich-leichte Kost umzustellen.
Wie Tag und Nacht: Winterkost und Sommerkost
Zunächst stellt sich allerdings die Frage, weshalb sich unser Ernährungsverhalten im Sommer und im Winter unterscheiden muss. Hier gibt es mehrere Gründe, die die Thematik von verschiedenen Blickwinkeln aus beleuchten. Ein Aspekt ist der unterschiedliche Flüssigkeitsbedarf. Gewiss wird es jedem einleuchten, dass das Schwitzen durch die sommerliche Hitze die Zufuhr von mehr Flüssigkeit notwendig macht. Günstig ist es deshalb, wenn Flüssigkeit nicht nur über Getränke, sondern auch über Lebensmittel zugeführt wird. Im Winter hingegen ist Flüssigkeit eher zweitrangig – der Körper sucht sich nun lieber kalorienreiche Kost, um eine gegen Kälte schützende Fettschicht aufzubauen. Zwar ist letzteres in Zeiten der Zentralheizung kaum mehr nötig, aber der menschliche Körper gewöhnt sich über Jahrtausende als nützlich befundene Mechanismen nicht so leicht wieder ab.
Dazu kommt ein weiterer Punkt: Auch wenn die Globalisierung fast jedes Nahrungsmittel zu jeder Nahrungszeit verfügbar macht, besteht doch natürlicherweise im Sommer ein ganz anderes Nahrungsangebot als im Winter. Während in der heißen Zeit Obst und Gemüse für leichten Genuss überall wächst und grünt, wird es damit im Herbst und Winter eher knapp – auch hier hat sich der menschliche Organismus über Jahrtausende an die natürlichen Gegebenheiten angepasst. Ohne Lieferungen aus fernen Ländern wären im Winter nur wenige, lang haltbare Obst- und Gemüsesorten verfügbar – beispielsweise Kohl, Winteräpfel, Rüben und ähnliches. Diese Sorten sind besonders energiereich und liefern so in Verbindung mit übers ganze Jahr verfügbaren tierischen Produkten und Getreideprodukten genau die richtige Ernährung für wärmenden Winterspeck – genau das also, was Sie im Sommer nicht möchten!
Wenn Ihnen das Essen den Schweiß auf die Stirn treibt
Gerade saftiges Obst und Gemüse, wie beispielsweise Gurken, Äpfel, Kirschen und ähnliches, schmeckt nicht nur herrlich frisch, sondern sind zudem leicht verdaulich und versorgen den Körper auch zusätzlich mit Flüssigkeit, die Sie im Sommer dringend brauchen – So schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe. Denn auf eines müssen Sie im Sommer auf jeden Fall achten: Nämlich auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Ungesüßte Tees, Mineralwasser oder leichte Saftschorlen sind hier bestens geeignet, zusätzlich Lebensmittel mit hohem Flüssigkeitsgehalt tun dem Körper gut.
Wenn Ihnen das Essen dennoch den Schweiß auf die Stirne treibt, haben wir hier noch ein paar praktische Tipps, damit Sie auch im Sommer immer einen kühlen Kopf behalten.
- 4-5mal täglich kleine Portionen essen – das entlastet das Verdauungssystem und den Kreislauf und hilft dem Körper so, seine Temperatur besser regulieren zu können.
- Reduzieren Sie Ihren Fleischkonsum – Fleisch ist energiereich, das tierische Eiweiß regt zudem die Wärmeproduktion an. Fisch ist hier eine gute Alternative.
- Verwenden Sie weniger Salz – Salz lagert Wasser im Körper ein und regt gleichzeitig zum Schwitzen an. Dem Körper geht damit wertvolle Flüssigkeit verloren. Versuchen Sie deshalb die empfohlene Tagesdosis von 5-6g nicht zu überschreiten.
- Greifen Sie bevorzugt auf regionale Produkte zurück – die Natur weiß am besten, was gut für uns ist, deshalb ist es ratsam, auf regionale Produkte zurückzugreifen: Sommerliches Obst und Gemüse deckt die Bedürfnisse unseres Körpers im Sommer optimal ab.
Cool Essen
Und auch einen weiteren Trick für coole Sommerkost wollen wir Ihnen nicht verschweigen: Denn tatsächlich gibt es sogar Speisen, die im wahrsten Sinne des Wortes Abkühlung verschaffen. Einige Kräuter, wie beispielsweise Minze, Zitronenmelisse, Schafgarbe oder Holunder wirken kühlend. Salbei wiederum reduziert die Schweißproduktion. Als Würze in Speisen und Salaten oder als Tee zubereitet, können Sie sich so ganz natürlich Abkühlung gönnen.
In der traditionellen chinesischen Medizin gelten zudem Gurken, Tomaten, Zucchini, Wassermelonen und Joghurt als kühlende Lebensmittel. Dabei muss es natürlich nicht immer Rohkost sein: Kühle Schaumsuppen und frische Quarkcremes sind an heißen Sommertagen eine echte Wohltat und dabei als vollwertige Speisen zu betrachten.
Achtung – Haltbarkeit!
Zum Schluss noch ein Punkt, der ebenfalls nicht ausgelassen werden darf, wenn es um Ernährung im Sommer geht: Die Haltbarkeit.
Denn auch wenn eigentlich jedem klar ist, dass viele Gerichte bei höheren Temperaturen eine viel kürzere Lebenserwartung haben, kommt es immer wieder zu Lebensmittelvergiftungen, weil Fisch, Fleisch, Milchprodukte und Co einfach zu lange ohne Kühlung waren. Das gute daran: Gerade die typischen Sommersnacks, wie Obst oder Rohkostgemüse lassen sich auch von Hitze kaum beeinflussen sondern bleiben lange frisch. Und bei allen anderen Produkten müssen Sie schlichtweg darauf achten, sie stets gut gekühlt aufzubewahren.
Fit durch den Sommer
Mit der richtigen Ernährung können Sie also Ihren Körper während der heißen Sommermonate entlasten und ihm in vielerlei Hinsicht etwas Gutes tun. Mit unseren Tipps sind Sie auch bei Höchsttemperaturen länger fit und können die schönen Seiten des Sommer in vollen Zügen genießen. Wir wünschen Ihnen einen großartigen Sommer!