Zucker hat ja bekanntlich keinen guten Ruf, er sei schlecht für die Zähne, für die Figur, für den Blutzuckerspiegel usw. Da bekommt man glatt ein schlechtes Gewissen und sucht nach gesünderen Alternativen. Da liegen alternative Süßungsmittel voll im Trend, wie Ahornsirup, Agavendicksaft, Dattel- und Dinkelsirup und vieles mehr.
Sind die alternativen Süßmacher gesünder ?
Da ist man sehr erstaunt, wenn man sich bewusst macht, dass auch die alternativen Süßmacher aus dem Bioladen überwiegend aus Zucker bestehen! Die Ernährungswissenschaftler machen klar, dass aus ihrer Sicht diese Süßmacher nicht gesünder sind als Haushaltszucker. Also sollte man auch diese ebenso sparsam einsetzen. Die Empfehlung ist, höchstens ein Zehntel des täglichen Kalorienbedarfs in Form von Süßem zu sich zu nehmen. Bei 2000 Kalorien sind das 200, das entspricht 50 Gramm Zucker. Die Deutschen nehmen durchschnittlich das Doppelte zu sich. Drei Viertel sind allerdings in Lebensmitteln versteckt! Was bei den alternativen Süßmachern gut ist, sie haben weniger Kalorien. Außerdem werden in den Sirups und Dicksäften die enthaltenen Zucker langsamer freigesetzt. Außerdem gelten sie als gesünder, weil sie im Gegensatz zu Zucker auch Vitamine und Mineralstoffe enthalten. Allerdings nur zu einem geringen Teil des täglichen Bedarfs. Für die Zähne sind sie wegen ihrer klebrigen Beschaffenheit nicht so gut, sie kleben länger an den Zähnen wie Haushaltszucker.
Gibt es Unterschiede zum normalen Zucker?
Was die Ernährungswissenschaftler gut finden, ist der ausgeprägte Eigengeschmack der alternativen Süßungsmittel. Beispielsweise der Ahornsirup schmeckt sehr würzig. Er kommt aus dem kanadischen Osten. Im Februar oder März, wenn der Saft in die Bäume steigt, werden die Stämme angebohrt, der austropfende Saft in Eimern gesammelt und zu dem bekannten dickflüssigen Sirup eingekocht. Ahornsirup besteht zu 60 Prozent aus Zucker, süßt nicht so viel wie Haushaltszucker. Der eingedickte Saft von Agavenblättern hat dagegen eine höhere Süßkraft. Der Saft aus dem Herz der Agave, aus dem die Blätter entspringen, wird auf einen Wassergehalt von 25 Prozent eingekocht. Was zu bedenken wäre, so die Fachleute, dass der Saft überwiegend aus Fruktose besteht, was zu Unverträglichkeiten führen kann. Das kann aber auch bei den heimischen Fruchtdicksäften aus Äpfeln oder Birnen passieren.
Stevia als Alternative
Nahezu kalorienfrei sind die Süßstoffe aus Stevia, der südamerikanischen Staudenpflanze. Die getrockneten Blätter sind 30-mal süßer als Haushaltszucker. Aber der gebrauchte Begriff „natürliches Süßungsmittel“ sei irreführend, so wird erklärt. Steviablätter haben bislang keine Zulassung als Lebensmittel. Bisher sind Süßstoffe aus Steviolglykoside als Lebensmittelzusatz zugelassen. Diese werden in einem aufwendigen Verfahren aus den Blättern gewonnen.