GähnenWer hat sich überhaupt schon mal mit dem Gähnen befasst? Dabei ist das alles auch schon erforscht worden, es gibt sogar dafür eine besondere Bezeichnung: Chasmologie. Durchschnittlich gähnt der Mensch zehnmal am Tag. Dann hat man herausgefunden, dass man es öfter tut, wenn andere es vormachen. Aber da gibt es, wie bei manchen Dingen, große Unterschiede zwischen den Geschlechtern.

Wir gähnen häufiger in Gesellschaft

Ein Forscherteam der Universität di Pisa hat dies herausgefunden. Dazu haben die italienischen Forscher fünf Jahre lang in den unterschiedlichsten Bereichen, sei es Restaurants, Büros usw., insgesamt 1.400 Gähnsituationen erfasst. Als man die später analysierte, legte man einen Schwerpunkt auf das Geschlecht der beobachteten Personen. Auch hat man darauf geachtet, ob sie spontan gähnten oder es taten, weil jemand in ihrer Umgebung gegähnt hatte. Meist hatte es drei Minuten gedauert, bis das geschah. Meistens sogar weniger als eine Minute.

Sogar die Vierbeiner stecken uns an!

Dabei kam man auch dahinter, dass vor allem dann gegähnt wurde, wenn sich die Personen gut kannten. Das zeigt, dass man sich da eher gehen lässt als in einer fremden Umgebung. Die Forscher haben sogar festgestellt, dass sich Hunde und Menschen mit dem Gähnen gegenseitig anstecken können. Die Vierbeiner könnten sogar erkennen, ob wir wirklich gähnen oder nur so tun. Das funktioniere aber nur, wenn sich Hund und Mensch gut kennen.

Frauen tun es häufiger als Männer

Ein weiteres Ergebnis der Studie ist, dass Frauen in 55 Prozent der Fälle gähnten, wenn es ein anderer vorher getan hatte. Bei Männern waren es 40 Prozent. Sie funktionieren eher als impulsive Vorgähner! Ursache dieses Unterschiedes könnte die stärkere Empathie der Frauen sein, meinen die Forscher. Sie versuchen mehr, sich auf ihre Mitmenschen einzustellen. Das kann sich sowohl auf Frauen oder Männer beziehen. Einen interessanten Aspekt konnte man in dem Artikel über die Studie noch lesen: Im Unterschied zu vielen anderen Verhaltensmustern hat das Antwortgähnen keinen sexuellen Hintergrund. Antidepressiva führten beispielsweise nicht selten gleichzeitig zu starkem Gähnreiz wie zu einer starken sexuellen Erregung! Denn die pharmazeutischen Stimmungsaufheller erhöhen den Pegel des Stoffes Dopamin (Gehirnbotenstoff). Der spielt nämlich beim Gähnen und der sexuellen Erregung eine wichtige Rolle.

Gesunde Grüße
Petra Fischer
Gesund24h Redaktion

Gähnen – Warum und wie oft?

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