PferdPferde gehören ohne Frage zu den anmutigsten Tieren, die die Evolution hervorgebracht hat. Gleichsam kraftvoll und schön faszinieren sie die Menschheit schon lange. Viele hundert Jahre waren Pferde für uns Menschen unverzichtbar: Als Arbeits- und Transporttiere wurden Sie erst durch die Erfindungen von Maschinen abgelöst. Aber auch ohne diese dringende Notwendigkeit sind sie als Reittiere für die Freizeit und den Sport nach wie vor sehr beliebt. Jahrhundertelange Züchtung hat viele unterschiedliche Rassen hervorgebracht, vom kaum schafsgroßen, zierlichen Falabella bis hin zum über zwei Meter hohen, kraftvollen Shire Horse zeigen sich Pferde vielseitig. Eines allerdings ist bei allen Pferderassen gleich geblieben: Sie sind im Gegensatz zu anderen Domestizierten Tierarten auch nach Jahrhunderten mit dem Menschen noch weitgehend problemlos in der Lage in der freien Wildbahn zu überleben. Die Haltung durch den Menschen hingegen bringt nicht selten Probleme mit sich – die Folgen sind haltungsbedingte Erkrankungen, wie Hufrehe, Gelenk- und Rückenprobleme und vieles mehr.

Das natürliche Pferdeleben im Vergleich zur Haltung durch den Menschen

Um zu verstehen, wie die häufigsten Erkrankungen bei Pferden entstehen, muss man sich zunächst mit den natürlichen Lebensbedingungen dieser stolzen Tiere auseinander setzen. Als typische Fluchttiere sind sie nicht nur leicht zu verschrecken, sondern auch ständig auf Achse. Pferde machen direkt nach der Geburt ihre ersten, noch wackeligen Schritte und sind von da an für den Rest ihres Lebens fast immer auf den Beinen: Selbst zum Schlafen bleiben Pferde häufig stehen. Sie legen viele Kilometer täglich zurück und genau darauf ist ihr Körper auch ausgelegt. Ihre Gelenke brauchen die Bewegung, um die nötige Schmiere ausreichend zu verteilen, die Hufe, um gesund abgenutzt zu werden und der Kreislauf, um den Körper mit Blut und Nährstoffen versorgen zu können.

Der Alltag eines Pferdes in Haltung sieht allerdings ganz anders aus: Den Großteil des Tages verbringen die Tiere im Stall, in der Box oder bestenfalls auf eingezäunten Weiden. Ihrem Bewegungsbedürfnis entsprechen die Möglichkeiten in Haltung normalerweise nicht. Viele Pferdebesitzer holen ihr Pferd tatsächlich nur zum Freizeitvergnügen aus der Box, den Rest des Tages verbringt das Pferd auf wenigen Quadratmetern eingeschlossen.

Und selbst die Glücklichen, die in ihrer „Freizeit“ auf die Koppel dürfen, sind deswegen nicht zwangsläufig ausreichend bewegt. Um ein Erklärungsbeispiel aus der Erlebniswelt des Menschen zu nehmen: Stellen Sie sich vor, sie hätten eine 200 Quadratmeter große Wohnung und keinen Anlass, sie zu verlassen. Natürlich würde die Größe ausreichen, um ihren Bewegungsdrang auszuleben – aber bleiben wir ehrlich: Wahrscheinlicher ist, dass Sie den Großteil der Zeit bequem auf dem Sofa zubringen. Bei Pferden auf der Koppel ist das nicht viel anders: Um sich wirklich ausreichend zu bewegen, fehlt schlichtweg der Anreiz. Damit ein Pferd genügend Bewegung hat, ist es deshalb dringend notwendig, das Tier gezielt zu bewegen, sei es durch Longen-Arbeit oder durch andere Beschäftigungen, die das Pferd zur Bewegung anregen.

Allerdings gilt beim Pferd wie überall: Zuviel ist auch nicht gesund! Übermäßiges Training kann sich ebenso schädlich auswirken, wie zu wenig. Hier macht es Sinn, sich am natürlichen Bewegungsablauf der Tiere zu orientieren: Viel Bewegung, allerdings hauptsächlich im Schritt oder Trab, Galopp fast ausschließlich über einen kurzen Zeitraum und in Gefahrensituationen.

Neben der Bewegungsproblematik gibt es aber noch andere Faktoren, die das körperliche Wohlbefinden Ihres Pferdes beeinflussen.

Die Bodenbeschaffenheit und ihre Auswirkung auf die Gesundheit

Ein weiterer Punkt, der die Gesundheit eines Pferdes beeinflusst, ist die Bodenbeschaffenheit. Zu harte Böden (zum Beispiel betonierter Untergrund ohne ausreichend Einstreu) belasten die Gelenke unnötig, zu weiche und vor allem feuchte Böden können Hufrehe (eine chronische Entzündung der Hufe) oder andere Huferkrankungen hervorrufen. Um das zu vermeiden, achten Sie darauf, dass Ihr Pferd auf weichem und trockenen Untergrund steht. So werden die Gelenke entlastet und Erkrankungen wird vorgebeugt.

Außerdem sollten die Hufe regelmäßig, am besten täglich, überprüft werden. Denn nicht nur langfristige Probleme, wie Entzündungen, sondern auch kurzfristige Probleme, wie beispielsweise ein auf ungeeignetem Boden eingetretener Stein oder Glassplitter, können schnell zu schmerzhaften Beschwerden führen. Durch rechtzeitige Kontrolle können Sie solche Schwierigkeiten meist leicht umgehen.

Das A und O: Der passende Sattel

Ein häufiges Problem von Pferden sind Rückenschmerzen, angefangen bei kleineren Verspannungen bis hin zu ernsthaften Schwierigkeiten, die die Bewegungsfähigkeit merklich einschränken. Schuld ist meistens ein falscher Sattel. Denn Reitbedarf ist teuer – da greift so mancher Pferdebesitzer gern zum günstigen gebrauchten Modell. Oft fehlt zudem das notwendige Wissen, um einen wirklich gut sitzenden Sattel auszuwählen. Die Folgen sind ständiges Scheuern, Druckstellen und ein verspannter Pferderücken. Achten Sie deshalb unbedingt darauf, dass der Sattel ihres Pferdes durch einen Fachmann angepasst wird! Das ist zwar meistens zunächst kostenintensiver, lohnt sich langfristig aber, da Tierarztkosten dafür deutlich geringer sind und Krankheitsausfälle seltener auftreten.

Das ältere Pferd

Aber auch wenn Sie bei der Haltung alles richtig machen, dürfen Sie dennoch nicht davon ausgehen, dass ihr Pferd bis ins hohe Alter gesund bleibt. Denn wie bei anderen Tieren und auch Menschen, treten auch bei Pferden ganz normale Altersprobleme auf.

Häufig funktioniert beispielsweise die Verdauung von älteren Pferden nicht mehr richtig, als Folge magern sie trotz gutem Futterangebot zunehmend ab. Ein Möglichkeit, dem entgegen zu wirken, ist spezielles Futter für Pferde mit Verdauungsproblemen – oder aber ein Vorbereiten des Futters für eine bessere Verdauung. Dies kann zum Beispiel durch vorheriges Aufquellen erfolgen, aber auch durch das Mahlen von Getreidebestandteilen, da so die harte Schale die Verdauung nicht unnötig erschwert.

Auch Gelenkprobleme, Arthrose und ähnliches treten bei älteren Pferden häufig als natürliche Abnutzungserscheinung auf. Die gezielte Zugabe von Gelenknährstoffen kann hier helfen, dem Abbau der Knorpelmasse entgegen zu wirken. Hier wurden gute Erfahrungen mit den Gelenkpräparaten von PreThis gemacht – die enthaltenen Glykosaminoglykane können Pferden helfen, die Elastizität und Feuchtigkeitsbindungsfähigkeit der Knorpel wieder herzustellen.

Aber auch wenn das Problem oder Krankheitsbild im Einzelnen zunächst diagnostiziert werden muss, lässt sich allgemein sagen, dass die Eiweißzufuhr durch Kraftfutter bei Gelenkproblemen niedrig gehalten werden soll, da sich ein Zuviel an Eiweiß negativ auf die Knorpelbeschaffenheit auswirken kann.

Rücken- und Gelenkprobleme beim Pferd erkennen

Egal ob es sich um Arthrose, einen steifen Rücken oder andere Rücken- und Gelenkprobleme geht – der erste Schritt zur Behandlung ist immer die Diagnose! Denn je nach Problemlage, ist selbstverständlich auch eine andere Reaktion gefordert: Wann braucht ein Pferd nur ein paar Tage Ruhe, wann sollte die Bewegung intensiviert werden und wann handelt es sich um eine krankheitsbedingte Lahmheit, die tierärztliche Behandlung nötig macht?

Typisch für behandlungsbedürftige Erkrankungen ist es, wenn die Bewegungsschwierigkeiten auch nach Ruhephasen immer wieder zurückkehren. Auch wenn keine akute Lahmheit vorliegt, kann häufig ein steifer Gang bemerkt werden. Ein weiteres klares Warnzeichen sind heiße und/oder geschwollene Gelenke – fast immer steckt hier eine schmerzhafte Entzündung dahinter!

Den häufigsten Problemen vorbeugen

Letztlich gibt es einige einfache Tipps, mit denen Sie die Gesundheit Ihres Pferdes erhalten und unterstützen können. Wir haben hier die wichtigsten Regeln für Sie auf einen Blick zusammengefasst:

  • Ermöglichen Sie ihrem Pferd viel Bewegung, nicht nur durch Auslauf (mindestens 8 Stunden täglich sollen gewährleistet sein), sondern auch durch gezieltes Training!
  • Achten Sie auf angemessene und schonende Bewegungsabläufe!
  • Führen Sie regelmäßige Gesundheitskontrollen der Hufe und des Ganges durch!
  • Lassen Sie den Sattel immer durch einen Fachmann anpassen!
  • Achten Sie bei dem Stellplatz auf einen trockenen und weichen Untergrund!
  • Achten Sie auf eine angemessene Ernährungssituation – auch durch die Zugabe von Ergänzungsfuttermitteln!

Auch wenn die Einhaltung dieser Haltungstipps besonders für Freizeitreiter eventuell mit einigem an Aufwand verbunden ist, lohnen sich die investierte Zeit und das Geld doch. Denn die Investitionen für die Prävention sind häufig deutlich geringer, als die Kosten, die in eine spezielle Behandlung gesteckt werden müssten. Und letztlich ist nur ein gesundes Pferd auch ein gutes Pferd, mit dem Beschäftigung Freude macht!

Kranke Pferde – Wenn Tiere krank sind

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